Als Marketer mit einer großen Liebe für das Horrorfilm-Genre (und alles, was ein bisschen gruselig ist) beginnt im Oktober meine absolute Lieblingszeit des Jahres – die Spooky Season! Klassiker kehren ins Kino zurück, Gruselattraktionen öffnen ihre Türen, Kürbisfelder füllen sich, meine sorgfältig kuratierte Halloween-Playlist läuft in Dauerschleife – und natürlich startet die Planung für das perfekte Kostüm.
Doch auch in der Welt des E-Mail-Marketings wird es gespenstisch: Betreffzeilen mit Gänsehautfaktor, schaurige Social-Posts und Marken, die überall clevere Wege finden, um ihr Publikum zu “tricksen oder treaten”.
Bevor du jedoch anfängst, deine eigenen gruseligen Kampagnenideen zu brauen, lohnt sich ein tieferer Blick: Wenn du verstehst, warum Menschen Halloween lieben und welche Psychologie hinter der Faszination für Angst steckt, kannst du Inhalte schaffen, die wirklich ankommen, unterhalten und für Engagement sorgen.
Die Ursprünge und Entwicklung von Halloween
Halloween geht über 2000 Jahre zurück – auf das keltische Fest Samhain, das am 31. Oktober gefeiert wurde, um das Ende der Ernte und den Beginn des Winters zu markieren. Damals glaubte man, dass sich an diesem Tag der Schleier zwischen den Lebenden und den Toten hebt. Um sich vor umherwandernden Geistern zu schützen, entzündeten die Kelten große Feuer und trugen Kostüme aus Tierhäuten. Diese Bräuche vermischten sich später mit römischen Festen und christlichen Einflüssen wie All Hallows’ Eve.
Als irische und schottische Einwanderer diese Traditionen im 19. Jahrhundert nach Nordamerika brachten, nahm Halloween seine moderne Form an – mit Kürbisschnitzen, Kostümen und Trick-or-Treating statt alter Rituale.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wandelte sich Halloween von einem Volksfest zu einem Familien- und Gemeinschaftsevent – und schließlich zu dem kommerziellen Feiertag, den wir heute kennen. Inzwischen ist Halloween weltweit Milliarden wert und lebt von Kreativität: von Kostümen und Deko über virale Social-Media-Trends bis hin zu thematischen (E-Mail-)Marketingkampagnen. Ein Fest voller Spaß, Fantasie und Gänsehaut! 🎃
Die Psychologie hinter dem Angstfaktor
Es gibt viele Studien darüber, warum (manche von uns) es lieben, sich zu gruseln – besonders zu Halloween.
Für alle, die auf Spuk und Nervenkitzel stehen, bekommt das Gehirn einen besonderen Kick davon, „sichere Angst“ zu erleben. Doch die Balance ist entscheidend – damit es für die meisten angenehm bleibt.
Angst fühlt sich gut an, wenn wir die Kontrolle haben
Alles beginnt, wenn das Alarmsystem des Körpers – die Amygdala – aktiviert wird: Adrenalin, Herzklopfen, Cortisol – der klassische Fight-or-Flight-Moment.
Aber weil du weißt, dass du in Wirklichkeit sicher bist – sei es in einem Grusellabyrinth, im Kino oder zu Hause – folgt auf den Schreck ein Gefühl der Erleichterung. Und das fühlt sich gut an.
Laut Expertin Margee Kerr erleben wir bei selbstgewählter Angst Kontrolle. Wir bekommen den Adrenalinkick – ohne echtes Risiko. Dieses Gefühl, die Angst „überlebt“ zu haben, ist zutiefst befriedigend.
Geteilte Angst verbindet
Ob man gemeinsam schreit, sich bei einem Jump-Scare erschreckt oder danach lacht – solche Emotionen verbinden. Freunde, Familie oder Zielgruppe – gemeinsame Schreck- oder Lachmomente schaffen stärkere emotionale Bindungen.
Die richtige Balance ist entscheidend
Nicht jeder liebt es, sich zu gruseln. Zu wenig Spannung = langweilig. Zu viel = überfordernd oder verstörend.
Forschung des Recreational Fear Lab zeigt: Menschen genießen Angst, wenn sie knapp außerhalb ihrer Komfortzone liegt – nicht weit darüber. Die Mischung aus Anspannung und Erleichterung macht den Reiz aus.
Jetzt, da du die Geschichte von Halloween und die Psychologie hinter Angst, Spaß und Verbindung kennst, schauen wir uns an, wie du das in deinem Marketing nutzen kannst.
Unheimlich gute Ideen für E-Mail-Marketing und Social Media
Halloween trifft den perfekten Mix aus Emotion und Engagement. Dieses saisonale Event bietet dir die Chance:
- auf spielerische Weise inaktive Kund:innen wieder anzusprechen,
- mit kreativen Visuals zu experimentieren,
- neue Segmentierungs- und Automatisierungsideen vor Black Friday und der Weihnachtszeit zu testen.
Egal, ob du Kleidung, Kosmetik, Kerzen oder Marketing-Software für B2B– und E-Commerce-Unternehmen – diese Zeit ist ideal, um deiner Marke etwas mehr Persönlichkeit zu verleihen, bevor die Weihnachtskampagnen starten. 🎃
Hier sind ein paar bewährte Wege, Halloween-Energie in deine Kampagnen zu bringen:
Fear of missing out
Nutze Countdowns, Sätze wie „Verpass diesen Deal nicht!“ oder zeitlich begrenzte Angebote, um FOMO auszulösen.


Mystery im Posteingang
Wecke Neugier mit geheimnisvollen Betreffzeilen wie „Betritt auf eigene Gefahr…“ oder „Etwas Düsteres naht 👀“, um deine Öffnungsraten zu steigern.
Exklusive Halloween-Angebote
Erstelle zeitlich begrenzte Aktionen oder Rabatte – Knappheit erzeugt Spannung und Dringlichkeit.
Verkleide deine Kampagnen
Hab keine Angst vor auffälligen Visuals! Ändere für den Monat dein E-Mail-Design, deine Social Posts oder sogar das Website-Theme. Farbpaletten in Schwarz, Rot, Lila, Grün oder Orange schaffen die passende Atmosphäre. Verspielte Schriften oder animierte GIFs bringen zusätzlich Stimmung rein.



Lass dein Publikum mitmachen
Starte im Oktober ein Gewinnspiel rund um Halloween, um deine Community aktiv einzubinden. Bitte die Teilnehmenden, den Beitrag in ihren Stories zu teilen und Freund:innen in den Kommentaren zu taggen – so steigerst du Reichweite und Markenbekanntheit.


Wenn Angst Spaß macht
Nicht jede Kampagne muss schaurig sein – Humor funktioniert genauso gut. Klassiker wie „Unsere Preise sind so niedrig, dass es unheimlich ist“ kommen immer an. Und wer Mut hat, kann’s mit einem Augenzwinkern machen – wie ThreadHeads mit ihrer genialen Betreffzeile: „Freak in the sheets“.
Brauchst du noch mehr Ideen für deine Halloween-Kampagne?
Wir haben jede Menge spannende Beispiele für B2C und B2B gesammelt, die dich inspirieren sollen. Und das ist noch nicht alles: In unserem Halloween-Hub findest du auch zwei richtig gruselige Spotify-Playlists für deine Party. Viel Spaß beim Stöbern – und Happy Halloween! 🎃
Ein letzter Zauberspruch
Denk daran: Bei deinen Halloween-Kampagnen musst du nicht immer auf Nummer sicher gehen. In einer überfüllten Inbox ist die Botschaft, die sich traut, etwas anders zu sein, oft die, die am meisten auffällt.
Also: Schlag dein kreatives Zauberbuch auf, umarme das Unheimliche – und erschaffe Kampagnen, die dein Publikum angenehm aus der Fassung bringen (und vor allem: zum Klicken verleiten!).
Happy Halloween!
👻 Bereit, deine Halloween-Kampagne un-boo-lievably gut zu machen? Entdecke, wie Spotler dir hilft, auffällige saisonale E-Mails zu gestalten.